
Oder wenn erotische Fotografie anstrengend wird
Warum Abstand manchmal das Beste für neue Ideen ist
Es gibt Tage, da will ich keine Kamera anfassen. Keine Shootings, keine Retusche, kein Licht auf nackter Haut. Einfach nix. Und ja – selbst wenn man von außen denkt, dass erotische Fotografie ein endloser Traumjob ist: Irgendwann wird’s zu viel.
Wenn selbst das Lieblingsmotiv nervt
Die Termine häufen sich, Mails wollen beantwortet werden, und im Kopf rauscht es nur noch. Irgendwo zwischen der zehnten Bildbearbeitung und der nächsten Anfrage verliert sich das, was die Arbeit eigentlich ausmacht: Lust. Neugier. Diese kleinen Momente, in denen man etwas sieht, das einen umhaut.
Stattdessen kämpft man sich durch To-do-Listen, klickt auf Presets, löscht Bilder, die eigentlich gut sind, und merkt nicht einmal, wie die Kreativität den Bach runtergeht. Genau dann ist der Moment, in dem man aufhören sollte. Nicht nur für ein paar Stunden, sondern so lange, bis es wieder kribbelt.
Lesetipp: Warum gezielte Pausen kreative Energie wiederherstellen.
Bei mir ist das meistens ab der Zeit wo es draussen schirch wird. Kalt, nass, schon ziemlich früh dunkel. Da hab ich aber ohnehin meine anderen Sachen zu machen, somit versuche ich dann die Shootings erst wieder im Frühling zu starten. Ist mir eh lieber – wenn es wieder warm wird, fühlt man sich auch gleich viel motivierter.
Das klingt einfach, ist aber schwerer als jede Bildbearbeitung. Denn in einer Branche, die ständig nach Output schreit, ist Stillstand fast schon ein Tabu. Aber Pausen sind kein Zeichen von Schwäche – sie sind eine Investition in das, was danach kommt.
Raus aus dem Trott – zurück zur Lust
Wenn ich mir die Zeit nehme, kommt sie zurück: die Lust auf Titten, auf Bilder, auf dieses ganze Spiel aus Licht, Körpern und Geschichten. Und dann weiß ich wieder, warum ich das alles mache.



