Das Kino ist leer, aber sie braucht kein Publikum für das, was sie vorhat. Die gepolsterten Sitze werden zu ihrer persönlichen Spielwiese – sie liegt quer darüber, als hätte sie das Theater gekauft, um es nach ihren Regeln zu benutzen. Oberkörper nackt, schwarzer Spitzen-Slip, hohe Schuhe. Mehr braucht es nicht, um aus einem Kinosaal ihr Territorium zu machen.

Das linke Bein streckt sich lang nach vorn, das rechte angewinkelt – macht aus den Sitzreihen eine Landschaft für ihre Launen. Die Hüfte ruht auf der Armlehne, als wäre das der einzig richtige Platz. Der rechte Ellbogen stützt sich auf die Lehne, die Hand hält das Kinn, während die linke nach hinten greift, zerrt am Zopf.

Der Blick geht nach rechts, aus dem Bild heraus. Nicht zu dir, nicht zur Kamera. Irgendwohin, wo sie hinwill und du nicht hinkommst. Das Gesicht neutral, konzentriert – als würde sie Pläne schmieden, die dich nichts angehen.

Das körnige Licht fällt von oben, macht aus ihrer Haut eine Kampfansage. Die Sitze wiederholen sich rhythmisch wie ein Herzschlag, aber sie ist der einzige Puls, der hier das Tempo bestimmt.

Kino ohne Film, Theater ohne Stück. Nur sie und die Gewissheit, dass die besten Shows immer dann laufen, wenn sie Lust darauf hat.

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